Hamburg. Eine faszinierende Vogelart war die 1968 in Thailand entdeckte Weißaugen-Trugschwalbe, die allerdings wohl schon seit den 1980er Jahren ausgestorben ist. Denn nach 1978 wurde Nok Ta Phong, wie man die Vögel am Entdeckungsort nannte, nie mehr gesehen. Die erstaunliche Geschichte der Entdeckung und ihren tragischen Verlust trage ich in Hamburg den Gästen der Hamburger Gesellschaft für Thaiistik (HGT) vor. Und zwar im Anschluß an die HGT-Jahreshauptversammlung im Asien-Afrika-Institut der Universität am 11. November 2023 ab ca. 15 Uhr. (Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg, gegenüber Bahnhof HH-Dammtor). Die Veranstaltung ist (nach dem Ende der HGT-Versammlung) öffentlich, die genaue Anfangszeit des auf Deutsch gehaltenen Vortrags kann allerdings nicht vorhergesagt werden, weil zuvor noch ein weiterer Vortrag (dieser auf Englisch) gehalten wird. Der Vortrag ist auch im Internet über Zoom abrufbar (siehe genaue Zugangsangaben unten).
Man weiß bis heute fast nichts über diese Vogelart. Sicher ist nur, daß sie eine Zugvogelart war, die in Bueng Boraphet überwinterte und vielleicht aus den Ausläufern des Himalaya in Yünnan oder Birma kam. In Nakhon Sawan – und nur dort – kannte man diese Vögel als Nok Ta Phong, was man in etwa als „Schwellaugen-Vogel“ oder auch einfach „Vogel mit den großen Augen“ übersetzen könnte.
Wahrscheinlich handelte es sich bereits um die letzten Exemplare eines lebenden Fossils. Wegen seiner unvergleichlichen „königlichen“ weißen Augen nannte man ihn fortan in Thailand นกเจ้าฟ้าหญิงสิรินธร Nok Chaofa Ying Sirinthon („Prinzessin-Sirinthon Vogel“, Pseudochelidon sirintarae). Die sensationelle Entdeckung ging durch alle Zeitungen und wurde auf einer Briefmarke und mit einer Goldmünze gefeiert. Leider besiegelte wohl gerade der „königliche“ Rummel das Schicksal dieser Art, denn seit 1978 hat man kein Exemplar mehr gesehen. Dafür sorgten vor allem Vogelfänger, die, durch korrupte Beamte unterstützt, die seltenen Vögel fingen und verkauften, obwohl alle Exemplare in Gefangenschaft nach kurzer Zeit verendeten.
Lediglich fünf Bilder einer noch lebenden Weißaugen-Trugschwalbe sind bekannt. Sie entstanden, nachdem ein Vogel nach Bangkok kam, wo zwar auch er nach kurzer Zeit einging, aber noch lebend fotografiert werden konnte. Die faszinierende Entdeckung und das Aussterben dieser Vogelart ist leider typisch für den Umgang mit Tieren in weiten Teilen Südostasiens zu jener Zeit
Mehr dazu morgen, Samstag, 11. November 2023, nach der Jahreshauptversammlung der HGT gegen 15 Uhr. Der Vortrag ist öffentlich und kann via Zoom auch im Internet verfolgt werden. Zum Einloggen folgen Sie bitte zu gegebener Zeit diesen Link (anklicken oder kopieren):
https://uni-hamburg.zoom.us/j/64563521222?pwd=OEdSbENCOUV2Ynl5ZUdnNG5mM1pwQT09
Meeting-ID: 645 6352 1222
Passcode: hgtlecture
HOCHINTERESSANT !!!
LEIDER wohne ich ich in der Oberpfalz…. 600 km entfernt 😞
Mit freundlichen Grüßen
Lieber Herr Kaschel,
ja, selbst die Buntebahn ist ja inzwischen keine Option auf Strecken nach Hamburg. Von Würzburg nach Hamburg-Dammtor direkt an der Uni kam man noch Anno Vor-Corona in genau 4 Stunden. Inzwischen fährt man auf derselben Strecke weit über 5 Stunden. Mindestens. An- und Abreise am gleichen Tag also nicht mehr darstellbar. :–((
Wenn sich ein paar Leute dafür interessieren, halte ich den Vortrag aber gerne auch einmal in Ihrer Gegend, an der Uni Passau war ich zum Beispiel vor Jahren schon einmal, natürlich zu einem anderen Thema…
Des weiteren hoffe ich aber auch, demnächst die Zeit zur Zusammenstellung solcher und ähnlicher Vortrage und Artikel über Thailand in einem Sammelband zu finden. Wenn es soweit ist, wird es sicher u. a. hier zu erfahren sein.
Gruß und Dank für Ihr Interesse, und bleiben Sie neugierig.
Ihr hmh.